„Achtung Stolperstein“

„Achtung Stolperstein“

Schicksale junger Menschen im Nationalsozialismus.

An vielen Stellen sind sie in den Gehweg eingelassen. Sogenannte Stolpersteine, die der Künstler Gunter Demnig verlegt. Stolpersteine sollen an die Menschen erinnern, die während des Nationalsozialismus an der Stelle wohnten, von der sie verhaftet, verschleppt und umgebracht wurden. Stolpersteine tragen in eine Messingplatte gestanzt, den Namen, das Geburts-, das Deportationsjahr, das Datum der Ermordung sowie den Todesort des Menschen, der an dieser Stelle, an der der Gedenkstein in den Bürgerstein eingelassen ist, bis zur Deportation zu Hause war.

In einem Rechercheprojekt können die Stolpersteine zum Anlass genommen werden, Nachforschungen zu betreiben; um etwas über diese Menschen zu erfahren, die im nahen Umfeld gelebt haben. Kinder und Jugendliche zeigen ein besonderes Interesse, wenn sie etwas über Gleichaltrige erfahren. [1]

 

1. Spurensuche

Bei der Spurensuche können folgende Fragen leitend sein:

  •  Wo gibt es bei uns vor Ort[2] Stolpersteine; in welchen Straßen sind sie zu finden und an welche Menschen erinnern sie?

  • Wohin ist die Person deportiert worden?

  • Wie alt war die Person als sie umgebracht wurde

 

2. Nachforschungen

Darüber hinaus lassen sich die Recherchen noch in folgende Richtung vertiefen:

  • Wer kann über diese Menschen Auskunft geben?

  • Gibt es ZeitzeugInnen, die sich interviewen lassen?

 

Bei den Nachforschungen kann man sich auch an die NS-Gedenkstätten (www.ns.gedenkstaetten.de) oder an Stadtarchive, Kirchengemeinden und jüdische Gemeinden wenden, um etwas über das Leben der Personen zu erfahren:

  • Wo sind sie zur Schule gegangen, welchen Beruf haben sie ausgeübt?

  •  Wie waren sie in das gesellschaftliche Leben (Sportvereine, soziales oder kulturelles Engagement) vor Ort eingebunden?

 

3. Ausstellung

Aus den Ergebnissen der Nachforschungen lässt sich eine Ausstellung gestalten in der die Lebenswege der ermordeten Personen nachgezeichnet werden.

4. Patenschaft

Zum Abschluss könnte es eine passende Aktion sein, eine Patenschaft für einen Stolperstein vor Ort zu übernehmen. Wie das geht ist auf der Homepage: www.stolpersteine.eu zu finden.

 

W. Drews



[1] Eine gute Quelle ist der Internationale Suchdienst (IST). Siehe: www.its-arolsen.org, der auch pädagogische Materialien auf einer CD unter dem Titel „Ich bin alleine, zwischen fremden Menschen“ Kinder und Jugendliche als Verfolgte und Opfer des nationalsozialistischen Deutschland heraus gibt.

 

[2] Stolpersteine sind u. a. verlegt in: Ahaus, Bad Honnef, Bielefeld, Bingen, Bochum, Bonn, Bottrop, Düsseldorf, Duisburg, Erkelenz, Essen, Euskirchen, Fritzlar, Gütersloh, Hagen, Höxter, Köln, Kommern, Leverkusen, Marl, Minden, Monheim, Münster, Neuss, Neuwied, Rheine, Siegburg, Soest, Springe, Trier, Viersen, Wuppertal.