Landesjugendpfarrer

Was macht eigentlich... der Landesjugendpfarrer? Erklärt von Udo Bmann

Der Landesjugendpfarrer bzw. die Landesjugendpfarrerin hat drei unterschiedliche Leitungsaufgaben:

  1. Leitung der Jugendkammer

Die Jugendkammer ist laut Artikel 203 der Kirchenordnung „für die Ausrichtung und Förderung der gesamten Jugendarbeit im Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen verantwortlich. Die Jugendkammer steht unter der Leitung der Landesjugendpfarrerin oder des Landesjugendpfarrers.“

Ich bin also dafür verantwortlich, dass die bunte Vielfalt evangelischer Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden, Kirchenkreisen, Einrichtungen, Werken und Verbänden sowie Initiativen auch als Einheit sichtbar wird und die Arbeit in der Jugendkammer die praktische Arbeit mit neuen Impulsen bereichert. Dies ist bisher in der Jugendkammer immer wieder gelungen, zuletzt mit der Broschüre „Glauben Leben Lernen“. Die Jugendkammer weiß sich aber auch verantwortlich für die Rahmenbedingungen der praktischen Kinder- und Jugendarbeit. Deshalb geht es auch immer um das liebe Geld. Wo bekommt man es her? Wie verteilt man es gerecht? Diese Grundaufgaben kann die Jugendkammer nur wahrnehmen, wenn sie mit allen Beteiligten im Gespräch bleibt.


  1. Leitung des Amtes für Jugendarbeit

Das Amt für Jugendarbeit ist die Zentralstelle der Evangelischen Kirche von Westfalen für alle, die sich an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Westfalen beteiligen, sich für Kinder und Jugendliche engagieren und sie in Kirche und Gesellschaft unterstützen, sowie Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres der EKvW (Diakonisches Jahr). Es ist zugleich Geschäftsstelle des Jugendverbandes „Jugendkammer der Evangelischen Kirche von Westfalen“ (so heißt er lt. Amtsblatt des Landes NRW wirklich!) und Fachstelle der Landeskirche. In dieser Doppelrolle des Amtes hat die Landesjugendpfarrerin bzw. der Landesjugendpfarrer die Aufgabe, „den Laden zusammen und für die Zukunft arbeitsfähig zu halten“, indem er in den Teams (Jugendarbeit, Diakonisches Jahr, Verwaltung) die Kommunikation untereinander so anregt und gestaltet, dass möglichst viel Gutes dabei herauskommt und gleichzeitig die Bedürfnisse des Jugendverbandes und der Landeskirche berücksichtigt werden.


  1. Jugendpolitischer Sprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen

Für diese Aufgabe habe ich mal folgenden Satz gesagt und er gefällt mir immer besser: Der Landesjugendpfarrer ist der oberste von der Landeskirche bezahlte Lobbyist für Kinder und Jugendliche in Kirche und Gesellschaft – und auch wenn es sein muss gegen Kirche und Gesellschaft.