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Cooking grace und Jugendbeteiligung oder „Was ich heute anders machen würde…“

Begegnung der Konferenz der Geschäftsführenden Leitenden der Jugendreferate der EKvW mit Dr. Andreas Wöhle, Bischof und Präsident der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Niederlande.

 

Die Evangelisch-Lutherische Kirche der Niederlanden ist im Vergleich zu deutschen Verhältnissen klein. Gerade noch 12000 Gemeindeglieder in 42 Gemeinden gehören ihr heute an. Zum Vergleich: Der kleinste westfälische Kirchenkreis, Schwelm, hat 30Tausend Mitglieder.

So unvergleichbar die Rahmenbedingungen, so vergleichbar die gesellschaftliche Entwicklung, dass Kirche keine Relevanz mehr für eine breite Masse der Menschen spielt. In den deutschen Landeskirchen zunehmend, in den Niederlanden ist dies bereits vollzogen.

Beim Gespräch mit Bischof Dr. Andreas Wöhle, tauschte sich die Geschäftsführendenkonferenz der leitenden Jugendreferent*innen der EKvW über Fragen des Kircheseins in einer entkirchlichten Welt aus. Neben Fragen der Kommunikation des Evangeliums (Andreas Wöhle gab einen Einblick in das von ihm entwickelte Gruppen-Format Cooking grace und hat in den Niederlanden eine eigene Kochshow), ging es vor allem um das Thema Jugendbeteiligung.

Andreas Wöhles Antwort auf die Frage "Gibt es einen Punkt, an dem in der lutherischen Kirche der Niederlande eine wichtige Entwicklung verschlafen wurde, den du heute anders anlegen würdest?": "Der wichtigste Ansatz ist es, Jugendliche ernsthaft mit in Entscheidungsverantwortung hineinzunehmen, nicht nur in Jugendausschüssen, sondern bei zentralen Entscheidungen. Nicht nur ab 18, sondern auch ab 15. Sie zu Gestalterinnen und Gestaltern werden zu lassen, schafft eine andere Identifikation in ihrer Kirche." Der Lutherische Weltbund hat diese Beobachtung bereits in eine Vorgabe zur Besetzung von Gremien entwickelt, die vorsieht, dass Gremien nach dem Prinzip 40 - 20 - 40 besetzt werden. So sollten mindestens 40 Prozent der Teilnehmenden Frauen, mindestens 40 Prozent Männer und mindestens 20 Prozent junge Erwachsene sein.

Für Andreas Wöhle ist das nur ein Zwischenstand, den es noch weiterzuentwickeln gilt. Er schlägt vor, sich zu Beginn einer Sitzung die Frage zu stellen: "Wie kommt es, dass wir hier so zusammensitzen, wie wir hier zusammen sitzen? Junge und Ältere - Schwarze und weiße Menschen.  Und wie können wir das ggf. erweitern…?" .

Spätestens hier wird deutlich worum es im Grunde in einer lebendigen Kirche geht. Um die Einübung einer (neuen) Haltung und damit um einen echten Kulturwandel.


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Foto: Zwischen Begegnung und Tagungsarbeit gehörte auch eine Grachtenfahrt in Amsterdam zum Programm der Geschäftsführendenkonferenz

 

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