Europa begegnet uns jeden Tag
15 Teilnehmer der eSw Ev. Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen (BK) e.V. aus Hagen und Umgebung besuchten zwei Tage Europas Hauptstadt, um sich mit Verantwortlichen in der Europäischen Kommission sowie dem Europäischen Parlament zum Thema informelle Jugendbildung und Zukunft auszutauschen. Sie trafen dort auch die für den südwestfälischen Bereich zuständige Angeordnete Birgit Sippel (SPD) aus Arnsberg.
„Europa begegnet uns jeden Tag“ – so begann Frau Silke Wettach, Mitglied des externen Sprechterteams der Europäischen Kommission ihren Vortrag über die EU nach dem Lissabon-Vertrag. Neben wirtschaftlichen und finanziellen Vorteilen des Euros erläuterte Sie ebenfalls die Zusammensetzung der Europäischen Kommission. „Jeder Mitgliedsstaat ernennt für 5 Jahre ein Mitglied. Insgesamt setzt sich die Kommission somit zurzeit aus 27 Mitgliedern zusammen, welche jeweils für bestimmte Fachgebiete zuständig sind“. Der Vortrag ermöglichte den Ehrenamtlichen der eSw die Auffrischung bereits bekannter Informationen. Vieles, was bereits bekannt war, wurde aufgefrischt.
Anschließend stand Herr Arthur Payer als Mitarbeiter des europäischen Jugendprogramms „Jugend in Aktion“ zur einstündigen Diskussion zum Thema „Jugendpolitik der EU“ zur Verfügung. Das Programm JUGEND IN AKTION zielt unter anderem auf die Durchsetzung von Solidarität, partizipativer Demokratie und Zusammenhalt in Europa. Bis einschließlich 2013 fördert das Jugendprogramm der EU Jugendgruppen, gemeinnützige Einrichtungen und Vereine, so auch die eSw in Berchum.
Viele Projekte, beispielsweise das internationale „East-West-East“-Jugendprojekt der eSw, fördert das Kennenlernen zwischen Jugendlichen aus Ost und West. Damit werden internationale Treffen organisiert und mit Hilfe dieses Programms ermöglicht. Der Leiter der Jugendbildungsstätte Berchum, Paul Gaffron, hatte deshalb großes Interesse daran zu erfahren, wie es denn mit der Förderung nach 2013 weitergeht.
Herr Payer berichtete, dass evtl. ein stärkerer Kontext zu dem Bereich „Erziehung“ hergestellt wird. Da die Planungen aber jedoch bisher nur intern ablaufen, könne er mehr noch nicht berichten. „Die Entscheidung über die Zukunft von Jugend in Aktion kann im kommenden Sommer zu erwarten werden“. Schade eigentlich, dass hier nicht mehr zu erfahren war. Denn es geht hier im die Zukunft der internationalen Jugendbegegnungen in Berchum!
Am zweiten Tag fand dann ein Gespräch mit der Europaabgeordneten Birgit Sippel (SPD) im Gebäude des Europäischen Parlaments statt. Diese erläuterte, dass sie die Bildung der Jugend als sehr fundamental bewerte und eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendeinrichtungen wie der Bildungsstätte für sehr wichtig halte. Danach stellten sich die Ehrenamtlichen der eSw kurz vor und berichteten über die erfolgreichen Projekte des letzten Jahres. „Ich weiß, dass Ihre Jugendbildungsstätte Berchum in den letzten Jahren in diesem Bereich für Europa sehr aktiv war und sehr viele Projekte anbietet – und das ist einmalig in unserem Bereich“, so Birgit Sippel.
Auf die Frage der Politikerin, ob die Jugendlichen die internationalen Begegnungen für ihren Alltag als hilfreich ansehen, wurde diese Frage einstimmig bejaht. „Die Projekte ermöglichen nicht nur viele neue und hilfreiche Blickwinkel, sondern auch, dass wir Jugendliche mitbestimmen können“ so eine Teilnehmerin. „Politik wird von vielen Jugendlichen als irgendwas Abstraktes wahrgenommen, bei dem Politiker im Fernsehen immer viel labern“, so formulierte Marlene Alshut, Ehrenamtliche der eSw, ursprünglich aus Meschede, die jetzt in Dortmund studiert. „Die eSw aber ermöglicht uns Politik und Partizipation auf einem anderen Weg, die wir verstehen“ so eine weitere Ehrenamtliche. Paul Gaffron untermauerte diese Aussagen: „Es ist unsere Aufgabe und unser Ziel, einen optimalen Weg für die Jugendlichen zu finden, die Jugendpolitik verständlich zu machen und damit ihre Mitbeteiligung zu ermöglichen.“
Die Ehrenamtlichen der eSw hoffen darauf, dass sie mit ihrem Besuch in Brüssel dazu beigetragen zu haben, dass Jugendliche in Europa zukünftig dieses als ihre Angelegenheit betrachten. Dazu gehört aber auch, dass die Jugendförderung ab 2013 nicht ins Abseits gestellt wird, wie von manchen befürchtet wird.
Denn, was die eSw bisher aufgebaut hat, das soll auch in Zukunft gefördert werden: Im April in der Woche vor Ostern treffen sich 60 Jugendliche in der Jugendbildungsstätte Berchum, um darüber zu sprechen, wie der bevorstehende Klimawandel verhindert werden kann – und das nicht nur in Deutschland, sondern europaweit! Denn nationale Alleingänge werden nicht viel bringen. Die Jugendlichen wagen europaweit einen Schritt nach vorne! Denn für sie geht es um ihre Zukunft. Sie sind damit der Politik meilenweit voraus.
Quelle: esw