„Lernen, vernetzen, weiterkommen: Fortbildungen in der Kirche“
Stellen wir uns mal Folgendes vor: Der TÜV oder die DEKRA bieten plötzlich keine Schulungen mehr für ihre Mitarbeitenden an – mit der Begründung: „Das findet man doch alles auch im Internet.“ Landesjugendpfarrer Christian Uhlstein wird bei diesem Gedanken mulmig: „Ich bin froh, wenn Themen wie Bremstechnik bei Autos oder der Umgang mit Giftstoffen in der Industrie professionell geschult werden. Was für technische Sicherheit gilt, sollte erst recht für die Arbeit mit Menschen wichtig sein – besonders, wenn es um Kinder und Jugendliche geht.“
Deshalb haben berufliche Mitarbeitende in Verkündigung, Seelsorge und Bildung in der EKvW Anspruch auf 14 Fortbildungstage im Jahr. In den ersten Berufsjahren ist die Teilnahme sogar verpflichtend.
Erfahrungen, die weiterbringen
Viele Teilnehmende blicken dankbar auf ihre Fortbildungen zurück. „Es war ein großer Schatz an Erfahrungen, den wir geteilt haben. Danke!“, berichtete eine Teilnehmerin einer Langzeitqualifizierung für neue geschäftsführende Jugendreferate.
„Ich fühle mich in meinem Leitungshandeln jetzt sicherer“, meinte ein anderer. In mehreren Terminen im Jahr 2024 setzten sich kirchliche Mitarbeitende aus sieben Kirchenkreisen mit Themen wie Personalentwicklung, Finanzen, Moderation und Öffentlichkeitsarbeit auseinander. Die Mischung aus fachlicher Schulung und kollegialer Beratung erwies sich dabei als besonders wertvoll.
Breites Angebot – von Workshops bis Zertifizierungen
Das Fachteam des Amtes für Jugendarbeit setzt in seinen Angeboten auf drei Dimensionen: fachliche Kompetenz, persönliche Weiterentwicklung im kollegialen Austausch und eine geistlich-theologische Perspektive.
Die Fortbildungen sind dabei so vielfältig wie die kirchliche Arbeit selbst:
- Online-Workshops zu „Arbeit mit Kindern“, digitale Meet-ups zu Moderationstechniken („Liberating Structures“), das „Mediencafé“ zu digitalen Lebenswelten oder der „Forschungsfreitag“ zu Jugendstudien.
- Praxisorientierte Seminare, etwa zur Nutzung des Design-Tools Canva für Öffentlichkeitsarbeit.
- Netzwerk-, Fach- und Projekttage zu Jugendbeteiligung, Freizeitenarbeit oder Konfi-Zeit.
- Zertifizierte Weiterbildungen, darunter Abenteuer- und Erlebnispädagogik, Traumapädagogik oder das Deeskalationstraining „Gewalt und Rassismus“ der Gewalt Akademie Villigst.
Zusätzlich entwickelt das Amt für Jugendarbeit Fortbildungskonzepte für die Kirchenkreise. Ein Beispiel ist die Einführung verpflichtender Schulungen im Bereich Präventionsarbeit.
Fortbildung – ein Gewinn für alle
Kirchliche Arbeit wird immer vielschichtiger – sei es in der Seelsorge, der Gemeindearbeit oder der Verwaltung. Fortbildungen helfen, Qualität zu sichern, neue Impulse zu gewinnen und motiviert zu bleiben. Zudem fördern sie den kollegialen Austausch und langfristig die eigene Arbeitskraft.
Die Evangelische Kirche lebt von engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeitenden. Fortbildungen sind daher nicht nur eine Investition in Fachwissen, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung und ein wichtiger Beitrag zur Zukunft der Kirche.
Alle Angebote auf einen Blick
Das komplette Fortbildungsprogramm gibt es unter: www.ev-jugend-westfalen.de/seminare. Dort kann auch der Newsletter abonniert werden.
Ausgewählte Präsenzangebote der nächsten Monate
Praxistag: Kinder- und Jugendvertretung – begleiten, beteiligen, bestärken
Do., 10. April 2025, 10:00 - 16:00, Jugendkirche Hamm
Zentrale Qualifizierungsschulung im Rahmen des juengerSCHULUNGSKONZEPTes
Sa., 14. Juni 2025, 09:00 - 17:00, Tagungsstätte Haus Villigst, Schwerte
Fachtag: Bindungsorientierte Pädagogik in zeitlich begrenzten Begegnungen
Di., 24. Juni 2025, 10:00 - 15:30, Haus der Kirche, Unna
2. Gestaltergipfel für junge Vernetzer*innen in Leitungsgremien 2025
Sa., 28. Juni 2025, 14:00 – So., 29. Juni 2025, 14:00, Haus Friede, Hattingen