26. Villigster Mädchen- und Frauentreffen

Von Rock bis Rollenbilder

Einhundert Mädchen und Frauen kamen vom 19.-20.11.2016 zum Mädchen- und Frauentreffen in die Evangelische Tagungsstäte Haus Villigst nach Schwerte. Die jüngste Teilnehmerin war 13 Jahre, die Älteste 81 Jahre alt. „Es gibt keine vergleichbare Veranstaltung für Mädchen und Frauen. Das Treffen ist bundesweit einmalig!“, erklärt Meike Zeipelt, Referentin für Mädchenpolitik im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen stolz. Auch wenn es bereits zum 26. Mal stattfindet, scheint sich das besondere Format noch nicht überholt zu haben. Am Samstagmorgen rollen ab 10.00 Uhr die Koffer über das Kopfsteinplaster im Innenhof von Haus Villigst. „Wir reisen immer früh an, denn wir wollen das wunderbare Tagungshaus ausgiebig genießen“, so eine Teilnehmerin aus Hamm. Von Bad Oeyhausen bis Werdohl, von Gelsenkirchen bis Dortmund kommen alle zwei Jahre Mädchen und Frauen für ein Wochenende zusammen. Unter den Teilnehmerinnen sind Konstellationen aus Oma, Mama, Tochter sowie Freundinnen und auch einzelne Frauen. Erstmalig waren auch mehrere junge Frauen mit Fluchterfahrungen aus Syrien mit dabei. Sie waren zusammen mit ihrer Gruppenleiterin angereist, die für sie die Inhalte auf Englisch übersetzte. 

Manche Teilnehmerinnen interessierten sich für den Austausch zwischen den verschiedenen Generationen, andere hatten von der Freundin gehört, dass es eine coole Veranstaltung ist und wieder andere fanden das Plakat und die Workshops ansprechend.  „Rock ´n- Role“ lautete das Motto, das sich auch die Workshops zog. Ob Chor, Improtheater, Röcke nähen, Boxen oder Rock´n Roll lernen, die Teilnehmerinnen kamen mit neuen Eindrücken aus den vierstündigen Workshops zurück. Am Samstagabend wurden die Ergebnisse im „Rock-keller“ präsentiert. Eine Teilnehmerin eröffnete mit einer rockigen Gesangseinlage, den Tanzabend. Der Sonntag stand im Zeichen des intergenerativen Austauschs. Vier Stationen luden zum Gespräch über Feminismus, gesellschaftliche Rollenbilder und zu einem Bibliolog ein. „Der Sonntag ist immer das feministische Herzstück der Veranstaltung“, erklärt Nicole Richter, Fachbereichsleiterin im Frauenreferat der EKvW. Frauenpolitische Bildung passiert dort ´en passant´, nämlich durch die Teilnehmerinnen selbst. Birgit Wippermann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte und Mitorganisatorin des Events, fasst es so zusammen: „Wenn die älteren Frauen von ihren Erfahrungen mit typischen Rollenklischees erzählen, hören die Jüngeren aufmerksam zu. Wenn die Jüngeren von ihrem politischen Engagement im Internet berichten, staunen die Älteren.“ Ein Gottesdienst mit geschlechtergerechteren Liedern rundete das Villigster Mädchen- und Frauentreffen ab. Mit einem Segen machten sie die Teilnehmerinnen wieder auf den Weg in den Alltag – gestärkt, erfüllt und in Vorfreude auf 2018. Denn da findet das nächste Treffen statt. 

Das Villigster Mädchen- und Frauentreffen in eine Kooperationsveranstaltung vom Amt für Jugendarbeit der EKvW;  Frauenreferat der EKvW im IKG, Ev. Jugend Unna, Werdohl und Iserlohn sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Schwerte.