Was kann Kirche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus tun?
Die Antwort darauf kann sehr vielfältig ausfallen: Manche arbeiten aktiv in lokalen Bündnisstrukturen und Netzwerken mit, andere setzen sich im gesellschaftlichen Diskurs für die Rechte von marginalisierten Gruppen ein und wieder andere versuchen über Bildungsformate und Veranstaltungen auf rassistische und diskriminierende Praktiken und Strukturen - auch innerhalb von Kirche - hinzuweisen.
Eine neue Broschüre der Mobilen Beratung gegen Rechts aus dem Amt für Jugendarbeit der EKvW zeigt einige Praxisbeispiele, wie sich Aktive aus dem kirchlichen Raum gegen rechts und für eine demokratische und vielfältige Kultur engagieren.
In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland menschenfeindliche Ressentiments, rassistische Positionen und rechte Einstellungen in Politik und Gesellschaft zunehmend offen geäußert. Das gilt für öffentliche und mediale Debatten ebenso, wie mit Blick auf Bundes- und Landesparlamente, kommunalpolitische Gremien oder persönliche Begegnungen im Alltag. Damit einher geht auch ein Anstieg rechter Gewalt- und Straftaten und eine ungebrochen hohe Zahl antisemitischer und rassistischer Vorfälle.
In diesen Zeiten ist auch Kirche besonders gefordert. Wie zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, Projekte oder auch Einzelpersonen engagieren sich auch Akteur*innen aus dem kirchlichen Raum – bundesweit wie auch in Westfalen gegen (extrem) rechte Strömungen in ihrem Umfeld.
Die Möglichkeiten und Ansätze mittels derer sich die Aktiven gegen Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien einsetzen, sind dabei vielfältig. Manche arbeiten aktiv in lokalen Bündnisstrukturen und Netzwerken mit, andere setzen sich im gesellschaftlichen Diskurs für die Rechte von marginalisierten Gruppen ein und wieder andere versuchen über Bildungsformate und Veranstaltungen auf rassistische und diskriminierende Praktiken und Strukturen - auch innerhalb von Kirche - hinzuweisen.
Diese Publikation zeigt Herausforderungen im Kontext Rechtsextremismus und Rassismus auf, vor denen kirchliche Akteur*innen stehen. Zudem veranschaulicht sie beispielhaft das vielseitige Engagement gegen Rechtsextremismus und Ungleichwertigkeitsideologien im kirchlichen Kontext und beleuchtet die unterschiedlichen Positionen und Beweggründe der Aktiven.
Gleichzeitig sind Ungleichwertigkeitsvorstellungen nicht nur am sogenannten ‚rechten Rand‘, sondern in der gesamten Gesellschaft vorhanden – wobei Kirchenmitglieder keine Ausnahme darstellen. Deshalb ist nicht nur eine klare Positionierung Teil der Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus und Rassismus in Kirche gewesen, sondern auch der Blick nach innen und die Thematisierung von Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Klischeebildern innerhalb von Kirchengemeinden.
Die Broschüre wurde von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus des Amtes für Jugendarbeit der EKvW erarbeitet, die sich seit 2007 kurzfristig, unbürokratisch und kostenlose Unterstützung anbietet und Bürger_innen, Gruppen und Organisationen begleitet und berät, die mit Vorfällen eines rechtsextremen, rassistischen oder antisemitischen Hintergrunds konfrontiert werden.
Hier geht es auch zum kostenlosen Download der Broschüre!