EJKW 2022

Auf zu neuen Ufern

Evangelische Jugendkonferenz von Westfalen (EJKW) tagte vom 16.-18.09. in Villigst zu neuen Strukturen und neuen Wegen. Künftig sollen Abläufe im Verband schneller und effektiver organisiert werden.

Die Evangelische Jugendkonferenz von Westfalen (EJKW) tagte vom 16.-18.09. in Villigst zu neuen Strukturen und neuen Wegen. Künftig sollen Abläufe im Verband schneller und effektiver organisiert werden. "Nichts ist so beständig wie die Veränderung", heißt es beim griechischen Philosophen Heraklit vor 2500 Jahren. Nicht ganz so lang, aber immerhin seit dem Jahr 2004 traf sich die Evangelische Jugendkonferenz von Westfalen mindestens einmal im Jahr, um jugendpolitische Themen zu diskutieren und sich über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Evangelische Kirche von Westfalen auszutauschen.
 Globales und Ökumenisches Lernen im Jahr 200), Chancen der Chancenlosen (2010), Unser Kreuz hat keine Haken (2013), Intergeneratives Leben und Arbeiten (2014), Aktives Christ sein in der Jugendarbeit“ (2016) und Digitale Teilhabe (2018) sind nur einige der gewichtigen Themen der letzten Jahre.  
Die jeweiligen Delegierten aus den Kirchenkreisen und Verbänden haben mit wachen Augen Themen gesetzt und für die Arbeit in den Kirchengemeinden und westfälischen Verbänden des CVJM, des VCP und der ECs damit wichtige Impulse gesetzt. Aktuell sind es Themen der Nachhaltigkeit und einer klimaeffizienten Jugendarbeit, die die jugendverbandliche Arbeit stark beschäftigen.  Zum „18. Geburtstag“ trafen sich die Delegierten nun vom 16.-18. September zu einer besonderen Konferenz, die auf den gemeinsamen Weg zurückblickt und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft stellte. Bereits im Jahr 2023 soll sich die Ev. Jugendkonferenz von Westfalen in neuer Form breiter aufstellen und in einer gemeinsamen Verantwortungsgemeinschaft noch mehr Teilhabe für junge und in der Evangelischen Jugend von Westfalen aktive Menschen ermöglichen. Schwerpunkthema an diesem Wochenende in Haus Villigst war die Beschäftigung mit den neuen Strukturen und dem Thema Jugendbeteiligung. 

Darunter fällt auch das von der letzten Landessynode verabschiedete Erprobungsgesetz zur Beteiligung junger Menschen in kirchlichen Leitungsorganen. Diese sieht vor, dass in jedes Presbyterium, in jeden Kreissynodalvorstand und auch in die Kirchenleitung ein junger Mensch unter 27 Jahren zusätzlich berufen wird. Nun ist es Aufgabe der EJKW sich auf den Weg zu machen, eine*n passende*n Kandidat*in für die Kirchenleitung vorzuschlagen.

Stark bewegt hat die Teilnehmenden der Konferenz die aktuelle Schließung der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde. Damit wird, darin waren sich die Anwesenden einig, ein weiterer wichtiger Ort der evangelischen Jugendbildung verschwinden. Mitarbeitende berichteten, dass es zunehmend schwierig werde überhaupt noch bezahlbare Häuser zu finden, in denen jungen Menschen Begegnung und Bildung ermöglicht werden kann. Das sei ein großes Problem, denn auch Häuser in anderer Trägerschaft (Jugendherbergen oder Tagungshotels) böten entweder nicht die angemessene Ausstattung oder seien nicht zu finanzieren. Die EJKW bittet nun die Jugendkammer der EKvW, sich diesem Thema nachdrücklich anzunehmen.

„Gremienarbeit ist wie ein Tanz“, so hieß es am Samstagabend, als der 18. Geburtstag und gleichzeitig der Abschied begangen wurden. „Man muss sein gemeinsames Tempo finden und sich gegenseitig im Blick haben. Manchmal tritt man sich auf die Füße oder kommt aus dem Takt. Ist aber nicht so schlimm: die Gruppe nimmt einen wieder mit rein.“ Mit diesen Worten moderierte Maximilian Plöger, Ehrenamtlicher aus dem Kirchenkreis Bielefeld, das Abendprogramm an. Historische Kreistänze fanden, auch im wahrsten Sinne des Wortes, atemberaubende Begeisterung und trugen neben Fotobox, Rückblickvideo, Abkürzungsquiz und anderen Verabschiedungsstationen zu einem gelungenen letzten Abend bei.

„Auf zu neuen Ufern“ wurde Sonntag schließlich ganz konkret. Der Beschluss fiel: sobald eine neue verbindliche Ordnung vorliegt, löst sich die EJKW auf.

Und so schloss Steven Edwards vom Vorstand schließlich die Konferenz – für immer. „Wir werden, da bin ich mir sicher, auch weiterhin die Evangelischen Jugend von Westfalen aktiv gestalten, mit noch mehr Beteiligung und agileren Strukturen“.

 

Text: Christian Uhlstein und Anja Lukas-Larsen