Benjamin Euen und sein Engagement beim VCP

Benjamin Euen und sein Engagement beim VCP-Westfalen

Der 26-Jährige Benjamin Euen ist in der Evangelischen Jugend von Westfalen kein unbekanntes Gesicht. Neben seinen Kollegen beim VCP und zahlreichen Aktionen in diesem Verband, ist er vielen bekannt durch seine Vertretung der Anliegen der Evangelischen Jugend auf der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Hier ein Interview, dass uns von Benjamin zur Verfügung gestellt wurde:

Interview mit Benjamin Euen, geb. 12.05.1985?Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP)

Die klassische Einstiegsfrage: Wie bist Du zum VCP gekommen?
Das war kurz nach dem Umzug meiner Familie nach Minden. Ein Freund von mir war bei den Pfadfindern und hat mich mitgenommen. Ich habe meine Zeit als Gruppenkind sehr genossen.

Dennoch bist Du mit 14 Jahren bereits Gruppenleiter geworden.

Ja, das stimmt. Meine erste Gruppe, die „Füchse“, war eine Kinderstufengruppe, die ich zusammenmit einem Erwachsenen geleitet habe. Das hat super funktioniert und ich habe selber noch jede Menge gelernt – auch über das Pfadfinden. Später habe ich dann die „Mungos“, eine Pfadfinderstufengruppe, geleitet. Aus Gruppenkindern sind mittlerweile Freunde geworden.

Mit 17 Jahren warst Du Sprecher des VCP Minden und mit 18 Jahren bereits Delegierter im Bundesrat des VCP. Du scheinst wirklich Vieles sehr früh gemacht zu haben – zu früh?
Früh, das stimmt. Zu früh war es für mich persönlich nicht. Ich war zwar meistens der Jüngste, aber es gab immer Menschen, die mich begleitet haben, oder Freunde mit denen ich zusammen Ämter übernommen habe. Ich bin ja nicht alleine zum Bundesrat des VCP gefahren und war im VCP Minden in einem Sprecherteam. Einmal habe ich mich zwar auch als kommissarische Landesleitung wählen lassen, als es schwierig war, genügend Personen für das Amt zu gewinnen, aber auch in dieser Zeit war ich nicht allein.

Während deines gesamten Studiums warst Du auf Landes- und Bundesebene des VCP aktiv und warst an etlichen Projekten und Aktionen beteiligt. Sind da nicht Dinge auf der Strecke geblieben?
Ich sehe das so: Ich habe ein bisschen länger studiert als andere – aber nicht viel. Dafür habe ich seit dem 2. Semester als studentische Hilfskraft gearbeitet, war ein Jahr als Comenius-Assistenzlehrer an einer internationalen Schule in Slowenien und habe mich ehrenamtlich engagiert. Bei den Pfadis habe ich viel Spaß gehabt, viele Menschen kennengelernt, Freunde gefunden, habe etliche Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Davon habe ich auch in anderen Bereichen viel profitiert.

Was hast Du denn gelernt? Zelte aufbauen und Feuer machen?
Ja , auch das, aber auch noch viel mehr. Pfadfinden ist mehr als Fahrt, Lager und Abenteuer. Für mich ist es zu einer Lebensaufgabe geworden und so hoch gegriffen das klingt, Pfadfinden ist Teil meiner Persönlichkeitsentwicklung. Natürlich gibt es auch konkrete Pfadfindertechniken und -methoden, die ich erlernt habe, aber vieles lässt sich Bereichen wie Kommunikation und Organisation zuordnen und ist nicht so klar fassbar. Was Pfadfinden in punkto Lernen für mich auszeichnet, ist die Tatsache, dass ich zwischen natürlichen Situationen und jeder Menge Spaß, oft erst im Nachhinein gemerkt habe, was ich alles gelernt habe.

Du wirst vom Bundespräsidenten für dein junges ehrenamtliches Engagement mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wie fühlt sich das an?
Natürlich ist das eine große Ehre. In das Konzept des Bundespräsidenten Menschen auszuzeichnen, die sich bereits sehr jung engagiert haben, scheine ich reinzupassen. Neben der Tatsache, dass es sich um eine persönliche Auszeichnung handelt, ist mir wichtig zu betonen, dass mich die Aktivitäten, für die ich ausgezeichnet werde, mit anderen verbinden. So ist es für mich auch eine Würdigung aller, die sich ehrenamtlich bei den Pfadis oder in der Kirchengemeinde engagieren. Durch die Auszeichnung von Engagierten aus verschiedenen Bereichen wird es zu einer grundsätzlichen Würdigung jungen ehrenamtlichen Engagements. Das finde ich gut.

Findest Du das ehrenamtliches Engagement in unserer Gesellschaft zu wenig gewürdigt wird?

Dazu will ich mir kein grundsätzliches Urteil erlauben. In meinem persönlichen Umfeld, habe ich durchaus Wertschätzung für mein ehrenamtliches Engagement erlebt. Die größte Würdigung stellen für mich allerdings Gefühle da, die sich einstellen, wenn man bemerkt, dass man gemeinsam etwas bewegt hat, oder dass die Kinder nach einem Lager glücklich und erschöpft von den vielen neuen Eindrücken nach Hause fahren.  Zur gesellschaftlichen Komponente von Würdigung von ehrenamtlichem Engagement zählt für mich auch Unterstützung. Dazu zählen ganz unterschiedliche Dinge, wie z.B. Freistellungen, die es ermöglichen, sich auf Kirchentagen zu engagieren. 

Du warst Gruppenleiter, Sprecher, Delegierter und Landesleitung. Hast Gruppenstunden und inhaltliche Einheiten in Gremien und Schulungen vorbereitet. Kannst Du uns einige der Projekte und Aktionen nennen, an denen Du sonst noch mitgewirkt hast?
Unter anderem habe ich 2005 den Arbeitsschwerpunkt des VCP Land Westfalen „100 Schritte für den Frieden“ ins Leben gerufen und auf unserer letzten Landesversammlung für die Jugendkampagne „Powered by heaven“ geworben. Ich war mehrmals an der Vorbereitung und Durchführung von Aussendfeiern zum Friedenslicht aus Bethlehem beteiligt und durfte 2007 als Teil der deutschen Delegation das Licht aus Wien abholen. 2001 habe ich an einer deutsch-kosovarischen Begegnung in Deutschland teilgenommen und bin 2004 mit einer Gruppe in den Kosovo gereist. Ich habe mich auf mehreren Lagern, Bundeslagern und auf dem Jamboree, dem Weltpfadfindertreffen, 2007 in England engagiert. Im Rahmen des EU-Programms für Lebenslanges Lernen war ich ein Schuljahr als Comenius-Assistenz-Lehrer an einer internationalen Schule in Ljubljana.

Und was kommt nach der Bundesverdienstmedaille - irgendwelche Pläne?
Ich war bereits vor der Auszeichnung motiviert, mich auch weiterhin zu engagieren, aber natürlich ist das noch einmal zusätzlich motivierend. Noch bin ich Landesleitung und Außenvertretung des VCP Land Westfalen und dann werde ich mal schauen wo in Zukunft meine Aufgaben sind. Ich habe vor, an der Ausbildung zum Berater für Pfadfinderstämme teilzunehmen. Für den Erfahrungsraum Pfadfinden und die Menschen, die mich begleiten bin ich dankbar und möchte mich meinerseits verantwortungsbewusst einbringen.

 

Hier noch einige Fotos von Benjamin "bei der Arbeit":

Hinweis:

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