EJKW - 2008

EJKW 2008 vom 24. - 26.10.2008 in der Jugendbildungsstätte Nordwalde

Ein großes Getümmel herrschte in der Jugendbildungsstätte Nordwalde am Freitag, als über 100 Teilnehmende zur diesjährigen EJKW mit dem Motto: „Mehr als du glaubst - mehr Dialog wagen jetzt" anreisten. Die Delegierten der Kirchenkreise und Gemeinden der evangelischen Jugend und eine Reihe besonderer Gäste erhielten zunächst eine Herzliche Begrüßung in Nordwalde durch den Superintendenten des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Joachim Anicker.

Evangelische Jugend von Westfalen - die tun was!

Mit diesen Worten befürwortete der Superintendent die Entscheidung der EJKW, sich dieses Jahr mit dem Thema Dialog zwischen Christentum und Islam auseinanderzusetzen und damit gegen Unwissen und Vorteile anzugehen. (Ganzes Grußwort als pdf)

  
 
 
 

Miteinander - nicht übereinander reden

Dies wurde dann auch unmittelbar in die Tat umgesetzt, als die Teilnehmenden mit muslimischen Gästen in kleine Runden gingen und die ersten Gespräche führten. Schon bald zeigte sich, dass die Vertreter des muslimischen „Gegenüber" ein echtes Geschenk waren. Die Gäste im Alter zwischen 16 und 54 Jahren, unter ihnen auch der Dialogbeauftragte des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Ahmet Aweimer, und der Dialogbeauftragte DITIB Dortmund-Köln, Mehmet Soyhun, waren wunderbare Gesprächspartner. Extrem offen, sehr geduldig und respektvoll wurden alle Fragen beantwortet die auftauchten.

 

Im Laufe der Zeit blieb eigentlich nahezu kein Thema außen vor. Die Gespräche reichten von Jugendarbeit in der Türkei, die Kopftuch Frage, über das Verhältnis von Frauen und Männer, Sexualität, das Gebet bis hin zu Erläuterungen, wie sehr das freie Leben der Muslime durch den 11. September eingeschränkt wurde.

„Ich nehme aus diesen Gesprächen mit", so ein junger Delegierter der Konferenz, „dass es nach wie vor unglaubliche viele Vorurteile gibt, die einfach auf Unwissenheit basieren".



Nur wer sich seiner Selbst sicher ist, kann einen offenen Dialog führen

Deutlich wurde in den Begegnungen auch, dass die Auseinandersetzung mit einem anderen Glauben zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben führt. Im „sich dem anderen verständlich machen" liegt auch die Chance sich und seinem eigenen Glauben näher zu kommen.

Unterschiede wurden deutlich, aber auch viele Gemeinsamkeiten. So verband die Dialogpartner an diesem Wochenende die Erfahrung wie es ist als gläubiger Mensch - als junger gläubiger Mensch -  in dieser Gesellschaft zu leben und von Klassenkameraden oder Studienkollegen darin hinterfragt zu werden.

 

Das rote Sofa 

Am Sonntag stellten sich Gäste den Fragen auf dem roten Sofa. Unter ihnen auch Thomas Kufen (Integrationsbeauftragter der LaReg NRW -hier ein Link zu seinem gesondertem Statement zum Thema), sowie Lamya Kaddor (Islamwissenschaftlerin), Sarah Becker (westfälische Delegierte Interreligiöse Konsultation 2007), Ahmet Aweimer (Dialogbeauftragter des Zentralrates der Muslime in Deutschland) und Mehmet Soyhun (Dialogbeauftragter von DITIB Deutschland).
Das waren viele interessante und hilfreiche Statements, deshalb hier ein Link zur Seite auf der alles nochmal ganz ausführlich festgehalten ist.

Gemeinsam die Zukunft gestalten 

Das Thema christlich-islamischer Dialog ist in der evangelischen Jugendarbeit längst kein Novum. Eine Auflistung der auf der Konferenz gesammelten Dialogansätze und Projekte in den Kirchenkreisen und Verbänden ist hier zu finden.
Dennoch liegt, so die Teilnehmenden der EJKW, darin eine der großen Herausforderungen der Zukunft. 

Auf diesem Hintergrund wurde am Ende der Konferenz folgender Beschluss gefasst:


„Mehr Dialog wagen jetzt!
Die EJKW hat auf ihrer Tagung 2008 den Dialog mit Muslimen gemeinsam begonnen.
Wir haben erkannt, dass dieser Dialog zu den großen Aufgaben und Chancen unserer Zeit gehört, wie es unsere Kirche und der Ökumenische Rat der Kirchen festgestellt haben.Wir unterstützen die westfälische Evangelische Initiative Mehr Dialog: jetzt . 

Wir wollen den Dialog zwischen christlichen und muslimischen Jugendlichen und ihren jeweiligen Strukturen gemeinsam fördern und gestalten

  • um das alltägliche Zusammenleben zu verbessern im Sinne gegenseitigen und nachhaltigen Respekts
  • um unsere gemeinsame Verantwortung als Menschen aus verschiedenen Glaubensgemeinschaften für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung konkret zu gestalten"

(Einstimmig beschlossen, mit 4 Enthaltungen) 


Thomas Dreessen vom Amt für Jugendarbeit der EKvW, der neben anderen wesentlich an der Vorbereitung der Tagung beteiligt war, steht in der Arbeit mit dem Thema interreligiöser Dialog als Ansprechpartner zur Verfügung. 



Unabhängig von dem inhaltlich gesetzten Thema wurden die ersten konkreteren Ansatzpunkte zum Jugendevent 2009 präsentiert. Die Entwicklung der bisherigen Ergebnisse und die weitere Umsetzung ist stark prozessorientiert. Die vorgestellten Informationen sind auf der Seite www.ev-jugend-westfalen.de hinterlegt (inklusive einer Powerpoint Präsentation mit Bildern des Veranstaltungsortes), bis die eigene Internetpräsenz unter der Adresse: www.himmel-ah-ja.de online geht.

 

Geschäftsteil

Neben kurzen Einblicken in die unterschiedlichen Kirchenkreise und den Berichten aus den Gremien standen die Wahlen des Vorstands auf der Tagesordnung. 

Die Wahlergebnisse:

1. Vorsitzender
(Alter und Neuer):
Erich Reinke
(KK Iserlohn)
 
Stellvertretende Vorsitzende:Andreas Czubaj  
 Frank Fischer
(KK Hagen) 
 
Beisitzer:Regina Kaiser
(KK Dortmund-West)
 
 Hans-Werner Ludwig
(KK Hattingen-Witten)
 
 Jennifer Hankeln
(KK Iserlohn)
 
 Volker Rotthauwe
(Jubi Nordwalde)
 
 Britta Däumer
(KK Lüdenscheid-Plettenberg)
 
 Carolin Rammes
(KK Tecklenburg)
 
Stellvertretende Beisitzer
Judith Sandmann
(KK Hagen)
 
 FabianFeldhoff
(KK Dortmund - Domino)
 

EJKW 2009

Durch die Delegierten wurde folgendes Thema für die Konferenz festgelegt:

Globales Lernen - Ökumene 

Termin:           25. - 27. September 2009


Diese Konferenz war die vierte mit den neuen Statuten nach dem Prozess der Stärkung der Beteiligung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Es war ein bereicherndes Wochenende, mit vielen guten Gesprächen, offenen Worten und einem regen Interesse aller Seiten, die Belange der evangelischen Jugendarbeit in Westfalen mit Fantasie, Engagement und vor allem gemeinsam zu vertreten. 

Im Namen aller Teilnehmenden einen ganz außerordentlich herzlichen Dank für die Vorbereitung der Konferenz an:

Manfred Kubiczek, Hartmut Bethlehem, Thomas Dreessen, Britta Däumer, Bernd Hillebrand, Frank Fischer, Jennifer Hankeln, Carolin Rammes, Volker Rotthauwe, Judith Sandmann, Winfried Meyer, Erich Reinke.

 


http://www.aej-haus-villigst.de/htdocs/zip/fotos_ejkw2008.zip

Anja Lukas-Larsen