Von Hagen-Berchum nach St. Petersburg
Die eSw ermöglicht jungen Menschen einen interkulturellen Austausch
Mit vielen bewegenden Erfahrungen und faszinierenden Eindrücken im Gepäck landeten am Sonntag sieben junge Menschen aus Hagen und Umgebung nach einer internationalen Jugendbegegnung in St. Petersburg wieder am Düsseldorfer Flughafen. Während einer einwöchigen Jugendbegegnung hatten sie sich in der russischen Metropole mit 40 anderen Jugendlichen aus Russland, Georgien, Ungarn, Moldawien und Polen mit dem Thema „Demokratie und Menschenrechte in Staaten der ehemaligen Sowjetunion“ auseinander gesetzt.
Im Mittelpunkt des Projekts standen die Situation der Menschenrechte und Demokratie in den teilnehmenden Ländern sowie die Frage, welche Rolle die Zivilgesellschaft für die Förderung von Demokratie und Menschenrechten haben kann und wie jede_r Einzelne hierzu beitragen kann. Beeindruckende Beispiele für Engagement in diesem Bereich waren zwei Vertreter_innen russischer Nicht-Regierungs-Organisationen, die den Teilnehmenden von ihrem unerschütterten Engagement für die Menschenrechte und Öffnung der russischen Gesellschaft trotz widriger Umstände berichteten. Die Begegnungen mit diesen Aktiven, sowie der Austausch mit den georgischen Teilnehmenden über die auch in Deutschland mit Spannung verfolgte friedliche Rosen-Revolution und den Konflikt mit Russland waren sehr lebendige und einprägsame Programmpunkte für die deutschen Teilnehmenden.
Besonders spannend war in den Diskussionen immer wieder die Rolle des Internets – beispielsweise sind facebook und twitter wichtige Mittel der Kommunikation, wenn Freiheiten durch den Staat eingeschränkt werden. „So wie wir schon in dieser Woche erlebt haben, dass man hier in Russland nicht alles öffentlich sagen und zeigen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen, was für Möglichkeiten das Internet bietet, für Menschen die sich für eine Demokratisierung ihrer Gesellschaft einsetzen“ meint Janna Schriegel hierzu - mit Gedanken daran, dass die Vorhänge des Gruppenraums während der ganzen Woche verschlossen blieben, damit die Aktivitäten der Gruppe nicht von außen sichtbar waren.
Neben dem inhaltlichen war auch der kulturelle Austausch ein wichtiges Anliegen des Projekts: viele Gruppenspiele und gemeinsame Freizeitaktivitäten standen hierfür auf dem Programm. „Aber den intensivsten Austausch gibt es sowieso in der Freizeit, wenn man abends gemeinsam beisammen sitzt, zusammen tanzen geht und auf den etlichen zurückgelegten Wegen in der Stadt“. Bei dem, von der Europäischen Union finanzierten Projekt haben die Teilnehmenden vor allem eins festgestellt, dass sie sich in vielen Dingen ähnlicher sind, als gedacht. Und mit den Unterschieden konnten sie sich konstruktiv in spannenden Diskussionen auseinandersetzten.
Alles in allem, war es eine sehr gelungene Reise nach Russland, von welcher alle Beteiligten etwas mitnehmen konnten. Weitere Treffen dieser Art werden mit Sicherheit stattfinden, denn die eSw Evangelische Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen organisiert mehrmals im Jahr internationale Jugendbegegnungen, auch in der Jugendbildungsstätte Berchum.
Anna Korittke, Lena Kryßon